RASE - Glossar
Als Biedermeier wird die Zeitspanne von 1815 (Wiener Kongress) bis 1848 (Beginn der bürgerlichen Revolution) in den Ländern des Deutschen Bundes und des Kaisertums Österreich bezeichnet.
Das wesentliche Kennzeichen der Biedermeier-Architektur ist der elegante, aber eher schlichte Stil, wobei er letztlich eine Variante des Klassizismus war. Dieser Stil prägte die Monumentalbauten dieser Zeit, das Biedermeier die bürgerlichen Wohnviertel. Der bekannteste Architekt dieser Epoche war der Berliner Karl Friedrich Schinkel, aber seine Entwürfe waren nicht biedermeierlich. Der bedeutendste Architekt des Biedermeier-Stils war dagegen Joseph Kornhäusel, der seine Spuren vor allem in Wien und Baden bei Wien, der Sommerresidenz des österreichischen Kaisers, hinterließ. Baden wurde nach einem Brand ab 1812 völlig neu wiederaufgebaut. Da Kornhäusel sehr bekannt war, erhielt er auch Aufträge des Adels.
Die Biedermeier-Möbel folgen keinem einheitlichen Stil, zeichnen sich aber ebenfalls durch schlichte Eleganz aus. Sie hatten weniger repräsentativen Charakter, sondern sollten den Eindruck von Behaglichkeit verbreiten, vor allem auch zweckmäßig sein. Die ersten Möbel dieser Art entstanden in Wien, wobei englisches Mobiliar als Vorbild diente.